Merzener Basketballer gehen als Spitzenreiter ins nächste Oberliga-Topspiel
06.01.2020 15:59 Uhr | 1. Herren | 1398 x gelesenDie Merzener Basketball-Löwen sind am Sonntag erwartet schwerfällig aber dennoch erfolgreich in das neue Kalenderjahr 2020 gestartet. Bei der Spielgemeinschaft Weser Baskets / 1860 Bremen gewann man ein am Ende enges Spiel denkbar knapp mit 81:77. In Halbzeit Eins schien zunächst alles nach Plan zu laufen, doch zum Ende der Partie ließ man einen stark aufspielenden Gegner immer besser ins Spiel kommen und konnte erst Sekunden vor Schluss den schmeichelhaften Sieg über die Zeit bringen.
Das erste Viertel gestaltete sich kurios: Während die Löwen überraschend stark aus den Startlöchern kamen und die ersten elf Punkte am Stück erzielten (5 vom gut aufgelegten David Arlinghaus), hatten die Gastgeber zunächst nichts entgegenzusetzen. Ab der vierten Minute wendete sich jedoch das Blatt. Binnen drei Minuten starteten die Bremer einen Lauf und machten aus dem 0:11 ein 14:11 (7.Min).
Doch zum Ende der ersten zehn Minuten fanden auch die Löwen wieder in die Spur zurück und sicherten sich dank eines erneuten Runs (12:0) durch Punkte von Steffen, Tolliver und Melniks die Führung (23:14).
Im zweiten Viertel dann ein ausgeglichenes Bild. Die Lions zeigten sich oftmals ideenlos und ungeduldig gegen die starke Zonenverteidigung. Viel zu oft wollte man den tödlichen Assist spielen anstatt über mehrere Pässe ans Ziel zu kommen. Die Folge waren zahlreiche Turnover, die der Gegner aber glücklicherweise nicht immer ausnutzen konnte. Merzen bestach in dieser Phase vor allem durch starke Einzelaktionen, darunter zwei Dreier von Brinkmann (12.) und Arlinghaus (18.) sowie zwei Dreipunktspiele von Tolliver und Brüggemann (14.Min).
Bis zur Halbzeit konnte man die Führung trotz der angesprochenen Schwäche sogar leicht ausbauen (43:30).
In der Kabine bemängelte Trainer Rupp die besagte Ideenlosigkeit und Ungeduld seiner Spieler und verlangte von seinem Team fortan ein schnelleres und vor allem einfaches Passspiel um vermehrt offene Würfe zu kreieren und die angesprochenen Ballverluste zu minimieren.
Im dritten Viertel besserte sich zunächst jedoch wenig. Den Gästen fehlte neben den zündenden Ideen offensichtlich auch die nötige Frische nach der zweiwöchigen Pause. Zu oft wollte man die Punkte erzwingen. Allein Topscorer Tolliver war es zu verdanken, dass die Löwen die Führung verwalteten und in den entscheidenden Momenten die wichtigen Würfe trafen. Den Weser Baskets hingegen gelang es trotz einiger Zwischen-Runs (22., 25., 29.) nicht unter die magische 10-Punkte-Marke zu gelangen, wozu auch Arlinghaus (23.) und Kuzin (28., 30.) mit ihren Dreiern keinen unwesentlichen Beitrag leisteten.
Im vierten Viertel verpassten es die Löwen den Sack frühzeitig zuzumachen. Bis zur Mitte des letzten Spielabschnitts schien dies aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein, da beide Teams kontinuierlich scorten.
Dann aber die entscheidende Phase, in der die Weser Baskets über sich hinaus wuchsen. Insbesondere ein Spieler: Michael Diederich traf zwischen der 34. und 36. Minute drei Dreier, davon zwei mit Foul inklusive verwandelten Bonusfreiwürfen. Bremen hatte sich bis auf fünf Punkte herangekämpft (65:70, 36.Min). Plötzlich waren auch die Fans in der Halle am Baumschulenweg da und hatten nun sogar Grund genug, um an einen Sieg ihrer Mannschaft zu glauben.
Zwar hatten Tolliver und Steffen zunächst die passenden Antworten, doch 2 Minuten vor Ende des Spiels gelang den Bremern tatsächlich der Ausgleich (74:74, 39.).
Wer nun aber dachte, die Blau-Weißen würden Nerven und Faden verlieren, lag falsch: Arlinghaus, Tolliver per Freiwurf und Benny Lingens brachten die Löwen zunächst wieder mit 5 Punkten in Front.
Doch die Weser Baskets zeigten sich in dieser Phase unglaublich cool und treffsicher. Nachdem Kapitän Zense in der Schlussminute per Dreier zum zwischenzeitlichen 77:79 getroffen hatte, stockte den Löwen wenig später der Atem: Nach einem Einwurf traf Bremen erneut ,,from downtown" in Person von Bonfils, der sein Team nun auf die Siegerstraße zu bringen schien. Doch zum Glück für die Lions und zum Leidwesen der Weser Baskets entschieden die Referees korrekt auf Schrittfehler, nachdem der Schütze nach Erhalt des Balles einige „steps“ zu viel gemacht hatte.
Die Löwen schnauften durch und konnten im nächsten Angriff dank Romello Steffen ein Foul ziehen und zwei Freiwürfe generieren. „Mello“ zeigte sich nervenstark und verwandelte beide Würfe zum 81:77-Endstand. Bei 1,2 verbleibenden Sekunden hatte Bremen nicht mehr die Chance auf den Ausgleich und musste den Sieg schließlich den Gästen überlassen.
Fazit:
Uff! Das war knapp! Die Lions taten sich zum Jahresauftakt extrem schwer. Unterm Strich steht aber ein weiterer wichtiger Sieg, ganz gleich wie dieser nun errungen wurde. In der kommenden Woche gilt es nun wieder in Form zu kommen, die Sinne zu schärfen, um im Heimspiel am
kommenden Samstag (11.01., 19:30 Uhr) bestens gerüstet zu sein.
Dann erwartet die Löwen das nächste Topspiel: Mit dem
SC Langenhagen II kommt der derzeitige Tabellendritte (Bilanz 5:3) in die Löwenhöhle!
Natürlich hoffen wir wieder auf EURE Unterstützung!!! Weitere Infos folgen…
LIONS GO!!!
Endstand:
Weser Baskets Bremen / Bremen 1860 – BW Merzen LIONS 77:81 (14:23, 16:20, 22:19, 25:19)
Es spielten (Punkte/3er):
#0 Darreon Tolliver (28)
#1 Andre Tiefenthaler
#6 Johannes Brinkmann (3/1)
#9 David Arlinghaus (13/2)
#10 Max Grevemeyer (1)
#11 Dimitri Kuzin (7/2)
#12 Benedictus Lingens (11)
#14 Marius Ter Heide
#15 Stefan Brüggemann (4)
#22 Romello Steffen (11/1)
#30 Genadijs Melniks (3/1)
Trainer: Christian Rupp
Nicht dabei: Bastian Hüllen.