Wir sind die Löwen
SV Blau Weiß Merzen e.V.

Nachtrag: Fragen an... Al Anozie

Da unsere Erste am vergangenen Wochenende aufgrund einer Spielumlegung nicht ins Spielgeschehen eingreifen konnte, nutzen wir diese Gelegenheit zur Veröffentlichung eines Interviews von Ende August.


06.10.2014 14:41 Uhr | 1. Herren | 2202 x gelesen

Hallo Al, du gehst jetzt in deine zweite Saison als Trainer bei Blau-Weiß. Dass du vor der letzten Saison alleiniger Trainer wurdest, kam etwas überraschend. Zur laufenden Saison stand diese Entscheidung schon früher fest. Gehst du deswegen mit anderen Vorgaben und Zielen in die neue Saison oder ändert sich dadurch deine Art als Trainer im Umgang mit der Mannschaft?

Natürlich waren es in der letzten Saison nicht die bestmöglichen Umstände, eine Mannschaft zu übernehmen, aber wir haben es trotz aller Hindernisse ganz gut hinbekommen. Danach habe ich mich früh entschieden, mit der Mannschaft auch über die Saison hinaus weiterzuarbeiten, weil ich viel Potenzial gesehen habe. Mein Ziel ist ganz klar, die Mannschaft und den Verein in allen Bereichen weiter nach vorne bringen.

Der Saisonstart ist mit 7 Punkten und 8:1-Toren durchaus geglückt. Wie bewertest du die bisherigen Auftritte deiner Schützlinge? Bist du insgesamt zufrieden?

Ich finde, der Saisonstart hat noch nicht viel auszusagen. Es ist bisher nur ein erstes Ergebnis einer guten Vorbereitung, die wir im Sommer durchgezogen haben. Es gibt noch viel zu viel zu tun. Aber na klar – zufrieden bin ich mit der bisherigen Leistung der Mannschaft schon.

Auch im Pokal sind unsere Löwen in Runde 3 eingezogen und haben damit ein bisschen den Fluch des Erstrundenaus aus den letzten Jahren besiegt. Jetzt erwartet ihr am Mittwoch mit Blau-Weiß Hollage einen Landesligisten. Was versprichst du dir von dieser Begegnung?

Ich freue mich in erster Linie für die Mannschaft und den Verein über diesen Pokalerfolg. Für mich persönlich ist das aber ein ganz normales Spiel, das wir auf jeden Fall gewinnen wollen.

Du bist ja jetzt schon etwas länger in den blau-weißen Kreisen am Osterodener Weg unterwegs. Wie gefällt es dir im Verein? Wurdest du bei deinem Antritt sowohl im Gesamtverein als auch in der Mannschaft gut aufgenommen?

Ehrlich gesagt: Ich fühle mich sehr wohl in Merzen. Man hat mich gut aufgenommen und ich darf ganz in Ruhe meiner Arbeit als Trainer nachgehen. Diese Ruhe ist für mich sehr wichtig.

Wenn fußballinteressierte Merzener an euren gewöhnlichen Trainingstagen am Sportgelänge vorbeifahren, können sie dich immer schon mindestens eine halbe Stunde vor Trainingsbeginn auf den Plätzen sehen und auch für Sonderschichten mit unseren beiden Keepern bist du dir nicht zu schade, den Weg aus Venne noch ein weiteres Mal in der Woche anzutreten. Außerdem sieht man dich am Wochenende auch auf dem einen oder anderen weiteren Fußballplatz, um der Konkurrenz zuzuschauen. Nimmt der Fußball für dich persönlich einen hohen Stellenwert ein?

Fußball steht in meinem Leben ganz oben hinter meiner Familie. Für mich heißt es: 100% oder gar nichts! Deswegen bin ich auch so oft in Merzen. Wie gesagt, ich bin hier um den Verein weiterzubringen und das geschieht nicht von heute auf morgen.

Um etwas mehr über die Privatperson Al Anozie zu erfahren: Was machst du beruflich und wie bist du in jungen Jahren zum Fußball gekommen?

Ich arbeite selbstständig im Transportbereich. Mit 16 Jahren kam ich das erste Mal nach Europa mit der nigerianischen U-16-Nationalmannschaft. Meinen ersten Profivertrag habe ich im Alter von 18 Jahren unterschrieben. Leider musste ich schon mit 28 Jahren aufgrund einer schweren Verletzung den aktiven Fußball beenden. Ich habe mich dann dazu entschlossen, zwei Jahre später meine Trainerlizenz zu machen. Seitdem bin ich als Trainer unterwegs. Angefangen habe ich in der Jugendarbeit beim NFV und in verschiedenen Vereinen. Heute bin ich in Merzen.

Da wir gerade beim Privaten sind: Der Redaktion wurde geflüstert, dass du vor Saisonstart so leichtsinnig warst, die Mannschaft zum Grillabend einzuladen. Gab es noch Krach im Hause Anozie, weil die Löwen deine Bude auf links gezogen haben?

Keine Sorge! Bei mir Zuhause ist auch nach dem Mannschaftsbesuch alles in bester Ordnung. Meine Frau ist das gewohnt. Ich wollte den Jungs nur einen Gefallen tun und auch mal meine private Seite zeigen. Dadurch kommt auch etwas Lockerheit rein.

Wo kannst und willst du zusammen mit deinen Jungs bei der Trainingsarbeit in dieser Saison ansetzen, um noch einen weiteren Schritt nach vorne zu machen? Woran muss die Mannschaft arbeiten?

Hauptaufgabe für diese Saison ist die Fortsetzung der Arbeit vom letzten Jahr, sowohl im defensiven als auch offensiven taktischen Bereich. Auch im technischen Bereich gibt es einiges zu verbessern, wie ich finde. Die Mannschaft ist intelligent und willig genug, zusammen mit mir zu lernen. Ich habe als Trainer noch viel zu geben.


Wie lautet dein Ziel für die nächsten Partien? Nach dem Pokalspiel gegen Hollage habt ihr mit den Ligaspielen gegen den SC Rieste, Spielverein 16 und Türkspor Melle nun drei Heimspiele vor der Brust.

Meine Ziel für die nächsten Spiele ist klar: Immer besser sein als die Gegner.


Um es kurz zu fassen: Beschreibe deine Truppe doch mal mit drei Worten!

Intelligent, willensstark, Teamgeist.

Autor

Malte Baumann

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